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Die richtige Futtermenge für meinen Hund

Wie du deinen Hund mit ausreichend Energie versorgst
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Wie viel Futter braucht mein Hund?

Die richtige Futtermenge für ein gesundes Hundeleben zu bestimmen, fällt vielen Hundehaltern/-innen nicht leicht. Das erlebt Luisa Beck regelmäßig in ihrem Alltag als Tierärztin: „Beim Thema Körpergewicht kommt fast immer die Frage nach der idealen Futtermenge. Das kann man natürlich pauschal nicht beantworten, denn dafür müsste man erstmal den Kalorienbedarf des jeweiligen Hundes kennen und es kommt auch sehr stark auf das Futter und seine Zusammensetzung an. Ein Nassfutter hat beispielsweise eine viel geringere Energiedichte als ein Trockenfutter.“

Den Kalorienbedarf eines Hundes zu ermitteln, ist gar nicht so einfach, aber auch nicht unmöglich. „Es gibt unglaublich viele Faktoren, die den Energiebedarf eines Hundes beeinflussen. Um ein möglichst genaues Ergebnis zu bestimmen, sollte man davon so viele wie möglich bei der Berechnung berücksichtigen.“

Gemeinsam mit Luisa haben wir die Köpfe in die Lehrbücher der Tiermedizin gesteckt, um für dich einen Rechner zu entwickeln, der dir einen realitätsnahen Richtwert zum Kalorienbedarf deines Hundes errechnet. Den kannst du nutzen, um danach die optimale Futtermenge von dem von dir ausgewählten Futter für deinen Hund herauszufinden.

Was beeinflusst den Kalorienbedarf bei meinem Hund?

Neben Rasse, Alter und Größe spielen auch eventuelle Erkrankungen, die Bewegungsintensität und die Haltungsform aber auch die Fellbeschaffenheit eine Rolle dabei, wie viel Energie dein Hund benötigt.

Luisa hat uns das an ein paar einfachen Beispielen verdeutlicht.

Hunde mit erhöhtem Energiebedarf

Welpen und Junghunde

„Im Verhältnis gesehen, brauchen junge Hunde mehr Energie als erwachsene oder alte Hunde, da sie sich potenziell mehr bewegen und das Wachstum auch noch nicht abgeschlossen haben.“

Kleine Hunde

„Im Verhältnis gesehen brauche kleine Hunderassen mehr Energie als ein großer. Das liegt an der Körperoberfläche, die bei kleinen Hunden verhältnismäßig größer ist als bei großen Hunden. Über die Körperoberfläche verlieren Tiere wie auch Menschen Wärme. Daher brauchen kleine Hunde viel Energie, um die Temperatur halten zu können.“

Sportliche Hunde

„Ich denke das erklärt sich von selbst. Wer sich viel bewegt, verbrennt mehr Energie und braucht deshalb auch mehr.“

Hunde in Außenhaltung

„Auch Hunde, die sich generell viel draußen aufhalten, wie zum Beispiel der typische Hofhund, haben einen erhöhten Energiebedarf. Diese Hunde sind den unterschiedlichsten Temperaturen ausgesetzt und brauchen die Energie für den Ausgleich.“

Hündinnen während der Gravidität und Laktation

Hündinnen in der Trächtigkeit und auch die Hündinnen, die ihre Welpen säugen, benötigen in dieser besonderen Zeit sehr viel Energie, weil sie nicht für sich, sondern auch für ihre Babys sorgen müssen und eben nur so viel Energie geben können, wie sie selbst haben.“

Hunde mit kurzem Fell

„Gerade im Winter macht es einen Riesenunterschied ob ein Hund langes oder kurzes Fell hat. Hunde mit kurzem Fell haben nicht diesen Mantel aus warmem Unterfell und müssen daher deutlich mehr Energie aufwenden, um ihre Temperatur halten zu können.“

Hunde nach einer schweren Operation

„Wie wir Menschen, sind auch Hunde nach einer großen OP erstmal recht schwach und brauchen Energie, um wieder auf die Beine zu kommen. Dieser Zustand ist jedoch nur kurzzeitig und reguliert sich mit der Regeneration des Hundes wieder.“

Hunde mit niedrigem Energiebedarf

Alte Hunde

„Im Laufe der Zeit verändert sich der Stoffwechsel beim Hund und wird im Alter langsamer. Insgesamt werden die „Rentner“ ruhiger, bewegen sich weniger und schlafen mehr. Deshalb brauchen sie nicht mehr so viel Energie.“

Hunde mit wenig Bewegung

„Der Bürohund ist hier ein gutes Beispiel: Der liegt in der Regel viele Stunden am Tag neben Herrchen oder Frauchen am Platz und schläft bzw. döst. Deshalb braucht er weniger Energie als ein Hund mit höherem Aktivitätslevel, der den ganzen Tag auf dem Hof oder in einer Werkstatt mitläuft und wesentlich länger wach ist.“

Kastrierte Hunde

"Nach einer Kastration ändert sich der Hormonhaushalt eines Hundes und auch der Stoffwechsel arbeitet anders. Dadurch brauchen diese Vierbeiner nicht mehr so viel Energie. Viele Hundebesitzer/-innen wissen das nicht, weshalb viele kastrierte Hunde übergewichtig werden. Die fressen dann einfach mehr, als sie brauchen.“

Damit du dir nicht so viele Gedanken machen musst, gibt es extra einige Futtermittel wie z. B. Welpenfutter, Diät- oder Seniorenfutter, die bereits auf die individuellen Bedürfnisse der Hunde abgestimmt und auch vom Kaloriengehalt angepasst sind.

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Kalorien berechnen für deinen Hund

Wir lieben unsere Vierbeiner und verwöhnen sie nur zu gern. Aber achte darauf, wie viel du deinem Hund gibst, denn zu viel Futter ist die häufigste Ursache für Übergewicht. Unser Kalorienrechner ist für dich schnell und einfach zu benutzen und sogar kostenlos. Im Gegensatz zu pauschalen Fütterungstabellen kannst du mit der Formel unseres Rechners sehr präzise einen realitätsnahen Richtwert berechnen, mit dem du im Nachhinein die Futtermenge des Alleinfutters bestimmen kannst.

 Zum Kalorienrechner

 

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Futtermenge für deinen Hund berechnen

Mit dem Kalorienbedarf aus unserem Rechner kannst du im zweiten Schritt die Futtermenge für deinen Hund bestimmen.
Bei inpetto gibt es eine große Auswahl an Hundefutter. Auf der Produktdetailseite deines Lieblingsfutters, kannst du dir bald automatisch ausrechnen lassen, wie groß die Tagesration davon sein sollte, damit dein Hund seine Figur halten kann.

Tipp: Checke zusätzlich die Fütterungsempfehlung des Herstellers. Dahinter stehen Experten/-innen, die sich bestens mit ihren Produkten auskennen.

Das ist aber noch nicht alles. Bei inpetto haben wir den Service zu Ende gedacht. 

Bald errechnen wir dir zusätzlich, wie viel dich die Portion Hundefutter am Tag kostet und wie lange du mit der ausgewählten Menge bevorratet bist. So kannst du bequem die unterschiedlichen Futtersorten miteinander vergleichen, bis du das Beste für deinen Hund gefunden hast und weißt direkt, wann du das nächste Mal bestellen solltest.

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Das richtige Futter auswählen

Damit dein Hund satt und glücklich sein Gewicht halten kann, ist es wichtig, das richtige Futter auszuwählen. Was die richtige Nahrung ist, verdeutlicht Luisa an einem Beispiel: „Wenn wir Menschen unseren täglichen Energiebedarf mit Chips und Schokolade decken, ist es genau das gleiche. Die Kalorien sind schnell erreicht, aber satt sind wir danach trotzdem nicht und würden wahrscheinlich auch weiter essen und zunehmen.“

Grundsätzlich gilt:

  • aktive Hunde sollten energiereiches Futter bekommen, damit sie sich nicht überfressen und weiterhin gut bewegen können
  • inaktive Hunde sollten ihre Tagesration an energiearmem Futter in Portionsgrößen erhalten, die den Magen ausreichend füllen und die Fellnase passend sättigen
  • Trockenfutter hat eine höhere Energiedichte als Nassfutter, das bedeutet, für gleich viele Kalorien benötigst du eine größere Menge Nassfutter als Trockenfutter
  • der Kalorienbedarf deines Hundes wird nicht nur durch die Tagesration an Hundefutter, sondern auch von Leckerlis gedeckt - beachte dies bei deiner Fütterung!

Kommt dir die Futtermenge einer Mahlzeit im Napf ungewöhnlich groß oder klein vorkommt, solltest du unter Umständen hinterfragen, ob du das richtige Futter ausgewählt hast.

„Es bringt gar nichts, wenn man einem inaktiven Hund besonders energiereiches Futter gibt. Die Portionen sind dann so klein, dass der Magen nicht gefüllt und der Hund nicht satt ist. Wahrscheinlich fängt der dann an nach Futter zu betteln. Andersrum macht es genauso wenig Sinn, einen sehr aktiven Hund mit energiearmem Futter zu füttern. Der wäre dann jedes Mal überfressen, weil er zu viel Volumen im Magen hat. Mit der Aktivität wird es dann auch schwieriger.“

 

 

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Was liefert Energie im Hundefutter?

Um die Kalorienaufnahme deines Hundes zu beeinflussen, kannst du ein wenig mit den Lebensmitteln „spielen“.

Wenn es darum geht, einen hohen Energiebedarf ohne viel Aufwand und mit dem gleichen Futter zu decken, sind tierische und pflanzliche Fette sehr gute Energieträger.
„Schlittenhunde in Alaska haben einen extrem hohen Energiebedarf und bekommen daher reines Rentierfett mit ins Futter gemischt. Die müssten sonst unendlich viel Futter fressen und könnten danach wahrscheinlich vor lauter Überfressen kaum noch laufen und den Schlitten ziehen.“
 

Daher unser Tipp: Wenn du mit deinem Hund zum Beispiel einen Wanderurlaub machst, läuft er täglich mehr und ist viel aktiver als zu Hause. Dadurch hat er kurzzeitig einen höheren Energiebedarf. Anstatt die Futtermenge zu erhöhen, kannst du ihm auch einfach einen Schuss Öl ins Futter geben. So bekommt er genug Energie, ein Völlegefühl und Überfressen wird aber vermieden.

„Ein positiver Nebeneffekt von Öl ist auch ein schönes Fell, denn sowohl die Haut des Hundes als auch das Fell benötigen Omega-Fettsäuren, um nicht stumpf zu werden.“

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Kohlenhydrate sind auch ein guter Energielieferant – egal ob in Form von Getreide oder als Kartoffel oder Reis. Kohlenhydrate sollte man nicht unendlich viel zur Verfügung stellen, aber sie liefern Energie, deshalb gehören sie ins Hundefutter rein.“

Auch Proteine liefern Energie: In einem guten Hundefutter machen Proteine bereits einen Anteil von 60 – 70 % aus. Daher gibt Luisa zu bedenken: 

Zu viel Protein belastet die Nieren. Um die Nieren nicht zu schädigen, sollte der Proteingehalt nicht noch weiter erhöht werden. Daher sind Fette und Kohlenhydrate die wesentlichen Stellschrauben.“

Das gilt auch für einen niedrigeren Energiebedarf. Um den Proteingehalt ausreichend zu decken, solltest du auch hier über die Kohlenhydrate und die richtigen Fette das Futter beeinflussen.

„In extremen Situationen gibt es für einen besonders niedrigen Kaloriengehalt richtiges Spezialfutter mit Zellulose oder Kleie.“ Diese liefern sehr wenig Energie, sind aber richtige Füllstoffe, sodass der Vierbeiner vernünftig satt wird und einen vollen Magen hat. „Das bietet sich für besonders stark übergewichtige Hunde an, die dringend abnehmen müssen, ist aber mit Vorsicht zu genießen und sollte auf keinen Fall ohne Absprache mit einem/-r Tierarzt/-ärztin gefüttert werden.“

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Unsere inpetto Experten

Luisa Beck hat Veterinärmedizin an der Tierärztlichen Hochschule Hannover studiert und arbeitet seit einigen Jahren erfolgreich als Tierärztin in der Tierklinik und Kleintierpraxis in Brockhagen. Die Frage nach der richtigen Futtermenge wird ihr im Alltag immer wieder von vielen Hundehalter/-innen gestellt. Deshalb war es ihr auch eine Freude, uns bei der Entwicklung eines möglichst genauen Kalorienrechners zu unterstützen.