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Der Welpe zieht ein

Vorbereitung & Tipps für die erste Zeit

Die ersten Tage mit dem neuen Familienmitglied

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Die Aufregung vor dem Einzug eines Welpen ist oft groß. Für viele ist es das erste Mal, für andere ist der letzte Welpe schon viele Jahre her.

Markus Sisterhenn kennt sich aus, sowohl beruflich als auch privat. Der erfahrene Hundetrainer empfängt Welpen einmal in der Woche zur Spielstunde auf seinem Trainingsplatz und hat selbst schon einige Welpen großgezogen.

„Zu vielen dieser Themen stellen mir meine Kunden auch in den Welpenspielstunden oder schon bevor sie mit einem Welpen zu mir kommen, einige Fragen. Es gibt keine allgemeingültige Checkliste, was alles zu erledigen ist und an der man sich orientieren kann, denn zwei Dinge sind immer individuell: der Welpe selbst und die Rahmenbedingungen. Mit einem kleinen Draufgänger in einer mehrköpfigen Familie mit Haus und Garten läuft es anders ab als mit einem schüchternen Hund in der Etagenwohnung einer alleinstehenden Person. Trotzdem gibt es einige Dinge, die jede/-r vorbereiten kann und auf die man sich einstellen sollte.“

Die Vorbereitung

Bevor dein Welpe bei dir einziehen kann, gibt es einiges an Vorbereitung und Organisation zu erledigen.

Neben einer welpensicheren Umgebung und der ersten Ausstattung solltest du dich um folgende Dinge kümmern:

Mietrechtliche Voraussetzungen

„Wer zur Miete wohnt, sollte mit seinem/-r Vermieter/-in vorher einmal geklärt haben, ob es in Ordnung ist, dass ein Hund einzieht.“

Urlaub

„Es ist ratsam, in den ersten zwei bis drei Wochen Urlaub zu nehmen, damit der Welpe in Ruhe ankommen kann und sich sowohl Mensch als auch Tier an die neue Situation gewöhnen und zusammenfinden können. Der Welpe braucht am Anfang sehr viel Zeit und Betreuung in Form von sozialer Interaktion. Er muss rausgehen, Spiel und Spaß lernen und stubenrein werden. Wichtig ist auch von Anfang an zu trainieren, dass der Welpe mal einen Moment allein bleiben kann, denn nach dem Urlaub geht der Alltag weiter und wer seinen Welpen nicht zur Arbeit mitnehmen kann, muss ihn in Betreuung geben oder zeitweise allein lassen.“

Sachkundenachweis und Hundeführerschein

„Es gibt in Deutschland keine bundeseinheitlichen Regelungen zu dem Erfordernis eines Sachkundenachweises oder Hundeführerscheins. Es ist auch schwierig, diese beiden Begriffe klar voneinander zu trennen, da sie umgangssprachlich oft vermischt werden. Grundlegend handelt es sich dabei um einen Befähigungsnachweis für Hundehalter/-innen. Die Basis dafür sind die geltenden Hundegesetze der betreffenden Bundesländer, weshalb jede/-r Hundebesitzer/-in je nach Wohnort individuell schauen muss, was vor Ort verlangt wird.
So ist Niedersachen derzeit das einzige Bundesland, welches ausnahmslos von jedem/-r Hundehalter/-in einen Sachkundenachweis verlangt. In anderen Ländern sind es beispielsweise nur große oder listengeführte Hunde, für die das verlangt wird.“

Hundehaftpflichtversicherung

„Auch die Hundehaftpflichtversicherung ist in Deutschland bundesweit nicht einheitlich geregelt. In vielen Bundesländern ist sie mittlerweile Pflicht, in anderen unterliegen nur Hunde bestimmter Rassen einer Versicherungspflicht. Ich empfehle jedem/-r Hundebesitzer/-in eine Hundehaftpflichtversicherung abzuschließen, denn der Hund kann noch so gut erzogen sein – es kann immer was passieren und dadurch können Schäden verursacht werden. Zum Beispiel, wenn sich Hunde untereinander beißen oder das Tier vor ein Fahrrad oder Auto läuft.“

Anmeldung zur Hundesteuer

„Die Anmeldung zur Hundesteuer ist überall in Deutschland Pflicht und nach dem Einzug des Welpen oder des Hundes von jedem/-r Halter/-in zu erledigen und jährlich zu bezahlen. Die Höhe der Steuer ist wiederum überall unterschiedlich und kann je nach Stadt oder Gemeinde höher oder niedriger ausfallen.“

Hundekrankenversicherung

„Das Abschließen einer Hundekrankenversicherung ist für jede/-n Hundebesitzer/-in rein optional und kann für sich selbst entschieden werden. Aber man sollte sich im Vorfeld Gedanken machen, was passiert, wenn der Hund höhere Tierarztkosten verursacht. Ich habe bei mir in der Hundeschule Kunden/-innen, die entweder eine komplette Krankenversicherung für ihren Hund abschließen oder eine reine OP-Versicherung. Wiederum andere legen sich ein Hundekonto an und überweisen monatlich einen Betrag, um im Ernstfall einen finanziellen Puffer zu haben, auf den sie zurückgreifen können.“

Hundeschule

„Es macht auf jeden Fall Sinn sich auch schon im Vorfeld nach einer geeigneten Hundeschule umzusehen und zu schauen, ob die eigene Vorstellung der Hundeerziehung mit den Methoden der jeweiligen Hundeschule übereinstimmt und ob dort Kapazitäten und freie Plätze vorhanden sind.“

Garten und Wohnung welpensicher machen

Eine Wohnung oder ein Haus, in dem lange kein Hundebaby gelebt hat, birgt so manche Gefahrenquelle für den kleinen Vierbeiner: „Es gibt gewisse Parallelen zu Kindern. Giftige und potenziell tödliche Dinge sollten so außer Reichweite geschafft und gesichert werden, dass der Hund auch in einem unbeobachteten Moment nicht an sie herankommen kann.“

In einem welpensicheren Umfeld gehört Folgendes außer Reichweite:

  • Giftige Pflanzen in der Wohnung und im Garten
  • Putzmittel
  • Medikamente
  • Offene Feuerstellen
  • Lebensmittel
  • Stromkabel
  • Treppen

„Vor allem offene Treppen sollten gesichert sein, damit der Welpe nicht hindurch fallen kann. Wer sich bei giftigen Lebensmitteln und Pflanzen nicht ganz sicher ist, dem empfehle ich, entweder eine Liste mit dem entsprechenden Inhalt in greifbarer Nähe zu haben oder die Nummer des Giftnotrufes im Telefon zu speichern, damit man schnell handeln kann, wenn etwas schiefläuft.“

Das Grundstück, auf dem sich dein neues Familienmitglied frei bewegen kann, muss ausbruchsicher sein, damit es nicht auf die Straße laufen kann: „Wenn schon ein Zaun vorhanden ist, sollte der auf mögliche Löcher überprüft werden und man sollte auch nochmal schauen, dass es keine Schlupflöcher gibt, durch die der kleine Hund sich quetschen oder darunter her kriechen kann.“

Markus’ Tipp: “Für den Welpen ist das zwar nicht gefährlich, aber falls jemandem etwas daran liegt: räum teure Teppiche und Schuhe, die du gern trägst, zur Sicherheit weg. Schuhe sind für so manchen Welpen ein gern gesehenes Kauobjekt und besonders anfällig für spitze Welpenzähne. Und solange der Welpe noch nicht stubenrein ist, kann es auch mal kleine und große Unfälle auf den Teppichen geben. Daher rate ich immer, sowas schon vor dem Welpeneinzug zu entfernen.“

Welpen-Erstausstattung: Die Checkliste

Noch bevor dein Welpe bei dir einzieht, sollten die folgenden Dinge zur Anschaffung auf deiner Einkaufsliste stehen oder organisiert sein:

  • Halsband und Geschirr
  • Leichte und längenverstellbare Leine, 2 Meter lang 
  • Schlafplatz (z. B. Körbchen, Hundebett)
  • Wassertränke und Futternapf
  • Welpenfutter nach Absprache mit dem Züchter
  • Welpengerechte Hundekekse und Kauartikel
  • Kotbeutel
  • Bürste und Kamm
  • Handtücher
  • Welpenspielzeug
  • Transportbox oder ein anderes Sicherungssystem für das Auto
  • Erste-Hilfe-Set und Zeckenzange
  • Telefonliste mit den Nummern des/der Tierarztes/-ärztin, der nächstgelegenen Tierklinik und dem Giftnotruf

Den Welpen-Schlafplatz vorbereiten

Beim Welpen-Schlafplatz solltest du dich zuerst fragen, wo dieser sein kann: „Haus- und Familienhunde sollen einen Rückzugsort haben aber auch am Alltag teilnehmen können, deshalb ist der Ort des Schlafplatzes unter diesen Bedingungen, je nach Wohnsituation, individuell auszusuchen.“
Vielen Hunden ist es egal, wie sie liegen, Hauptsache sie können dabei sein. Wichtig ist trotzdem, dass sie an diesem Ort Ruhe bekommen können. Wenn du deiner Fellnase einen Schlafplatz zwei Räume entfernt vom täglichen Geschehen einrichtest, wird sie diesen wahrscheinlich nicht so gerne annehmen und sich dort hinlegen, wenn sie stattdessen woanders alles mitbekommen und an deinem Leben teilhaben kann.

„Hat man einen Hund, der von Natur aus sehr wachsam ist und gut aufpasst, sollte man bei der Platzauswahl eventuell etwas anders vorgehen: Dieser Hund wird nicht zur Ruhe kommen, wenn er permanent den Vorder- und Hintereingang im Blick hat und meint, bellen zu müssen bei allem, was sich dort bewegt.“

Wenn du den Ort für den Schlafplatz ausgewählt hast, ist es erst einmal egal, ob es sich dabei um eine Decke, ein Körbchen oder eine Box handelt. Markus empfiehlt aber aus strategischen Gründen eine Box: „Den Welpen von Anfang an an eine Box zu gewöhnen, ist auf jeden Fall sinnvoll. Mit Hilfe einer Box lässt sich die nächtliche Stubenreinheit und das Alleinbleiben viel leichter und schneller trainieren. Außerdem ist es praktisch, wenn der Hund im Auto in einer Box mitfahren soll oder man im Urlaub darauf zurückgreifen möchte.“

Irgendwann kannst du die Box gegen einen anderen Schlafplatz austauschen, oder – wenn du gar keine Box möchtest – auch von Anfang an etwas anderes anbieten.

Markus’ Tipp: „Für den ersten Schlafplatz würde ich nicht zu viel Geld investieren. Jeder Hund mag es anders. Wenn es schlecht läuft, nimmt der Hund die Liegeoption nicht an und man braucht eine Alternative. Je nach Material könnte es auch passieren, dass der Welpe seine Decke oder sein Körbchen kaputt kaut und beizeiten etwas Neues angeschafft werden muss.“

Das Welpenfutter

Über das passende Futter musst du dir in der Regel am Anfang noch nicht so viele Gedanken machen, denn die meisten Züchter/-innen geben dir bei der Abholung deines Welpen etwas mit nach Hause oder nennen dir vorher die Futtersorte, die der kleine Vierbeiner aktuell bekommt und du auch für zu Hause kaufen kannst.

Was du aber schon im Vorfeld besorgen kannst, sind welpengerechte Snacks und Kauartikel: „Für den Beginn des Trainings kann man natürlich auch das normale Futter nehmen, aber Leckerlies machen es aufgrund der Futterabwechslung noch etwas besonderer für den Hund. Im Zahnwechsel freut sich der Welpe außerdem über etwas Weiches zum Kauen.“

Mehr zum Thema Welpenfutter und Welpenernährung

Den Welpen abholen

Rein rechtlich gesehen gilt ein Hund im Auto als Ladung, die gesichert werden muss. Dafür stehen dir verschiedene Optionen zur Verfügung:

  • ein Geschirr am Gurtschloss oder Isofix anschnallen
  • eine im Fuß- oder Kofferraum gesicherte Transportbox
  • ein Hundegitter für den Kofferraum oder hinter der ersten Sitzreihe

„Emotional betrachtet möchte aber wahrscheinlich niemand seinen Welpen nach dem Abholen beim Züchter im Auto allein hinten im Kofferraum mitfahren lassen. Der Welpe wird sehr aufgeregt sein, da er gerade von seiner Mutter und dem Familienverband getrennt wurde und so etwas wie Auto fahren zum ersten Mal erlebt.“

Markus empfiehlt dir daher, nah bei deinem Welpen zu bleiben: „Sei für deinen Hund da! Manche Welpen drücken ihre Aufregung durch Jaulen aus. Mitleid wäre in diesem Fall das schlechteste, was man machen kann, denn dadurch wird der Welpe in seiner Reaktion nur bestärkt. Daher sage ich immer: Bleibe ruhig und souverän, habe kein Mitleid, aber sei für den Hund da.“

Darüber hinaus hat Markus weitere 5 Tipps für eine gelungene erste Autofahrt mit deinem Welpen:

1.    Füttere den Welpen nicht unmittelbar vor der Fahrt.
2.    Lasse ihn vor der Fahrt noch einmal pinkeln.
3.    Alte Handtücher sind nützlich, falls der Welpe sich unterwegs übergeben oder pinkeln muss.
4.    Kurze Pausen abseits der Schnellstraßen und der Autobahn einplanen.
5.    Während den Pausen etwas zum Trinken anbieten und erneut pinkeln lassen.

Achtung: Die Absicherung des Hundes während der Autofahrt dient in erster Linie dazu, dich zu schützen, um im Falle eines Unfalls nicht von der Ladung getroffen zu werden. Damit aber auch für deinen Hund eine entsprechende Sicherheit gewährleistet werden kann, achte darauf, dass das Geschirr passend sitzt, beziehungsweise die Box nicht zu groß ist, damit er darin nicht umher geschleudert werden kann.

Die erste Nacht mit Welpe – was erwartet dich?

Die erste Nacht wird für deine kleine Fellnase wahrscheinlich besonders aufregend. Es könnte schwierig für sie werden, Ruhe zu finden, da die Nähe zur Mutter und den Geschwistern plötzlich fehlt. „Ich empfehle meinen Kunden/-innen, die erste Woche in der Nähe des Welpen zu schlafen, damit er nicht das Gefühl bekommt, allein zu sein. Auch hier gilt: Sei da für deinen Hund auf eine ruhige und souveräne Art und Weise aber bemitleide ihn nicht.“

Wenn dein Hund jault und du ihm bemitleidend zusprichst, ist das für das Tier ein Stimmungsverstärker und verschlimmert seine Situation noch weiter.
Du kannst aber ruhig und souverän für ihn da sein, indem du zum Beispiel einfach deine Hand in seine Box legst und ihm durch Körperkontakt zeigst, dass er nicht allein ist. „Hier wird wieder der Vorteil einer Box deutlich: Da bekomme ich sofort mit, wenn der Welpe unruhig wird und kann direkt handeln.“

Die ersten Tage mit deinem Welpen

Für das junge Tier beginnt ein komplett neues Leben: „Alles ist neu: Die Menschen, die Eindrücke und die Gerüche. Sogar mit neuen Keimen muss sich der Welpe auseinandersetzen und parallel ist er immer noch damit beschäftigt, die Trennung von der Mutter und dem Wurf zu verarbeiten. Das ist alles sehr viel Stress. Deshalb empfehle ich vor allem eins: RUHE.“

Gib deinem Welpen Zeit, um in Ruhe anzukommen. Lass ihn in seinem Tempo seine neue Umgebung erkunden und seine neuen Mitbewohner kennenlernen. Entdecke gemeinsam mit ihm den Garten und seine Pinkelstelle und signalisiere ihm von Anfang an, dass sein Schlafplatz auch sein Rückzugsort ist, an dem er für sich sein kann.
Du kannst ihm immer mal wieder Angebote zum Spielen machen, denn das Sozialspiel stärkt die Bindung und lenkt ihn von der Trennung ab. Wenn er aber noch nicht möchte, zwinge ihn nicht. Genügend Ruhephasen sind gerade am Anfang besonders wichtig.

Was du aber schon von Anfang an machen kannst, sind gewisse Regeln aufstellen: „Wenn schon klar ist, dass der Hund nicht mit auf das Sofa oder ins Bad soll, stellt man das auch am besten vom ersten Tag an klar. So hinterfragt der Hund diese Dinge auch später weniger.“

Markus´ Tipp: „Ich kann verstehen, dass man seinen Welpen am liebsten sofort jedem zeigen möchte, jedoch empfehle ich in der ersten Woche möglichst keinen Besuch zu empfangen und auch noch keine Ausflüge mit dem Hund zu machen, um das Stresslevel nicht noch weiter zu erhöhen.“

Den Welpen stubenrein bekommen

Die Stubenreinheit solltest du schon bald nach der Ankunft mit deinem Welpen trainieren: „Ein Welpe kann erst mit 12–16 Wochen seinen Schließmuskel kontrollieren. Wenn der Hund bereits mit 8 Wochen in sein neues Zuhause zieht, sollte jedem bewusst sein, dass dieses Training ein Prozess ist, der sich über mehrere Wochen zieht und das nicht von heute auf morgen beizubringen ist.“ 

Wenn draußen alles geklappt hat, wird das richtig gefeiert mit einer Belohnung. Bestrafungen bei einem Malheur im Haus oder der Wohnung sind in diesem Bereich nicht angebracht.

Mit dem Welpen spazieren gehen

Bei einem Hundewelpen sind die Bänder, Sehnen und Gelenke noch nicht für großartige Belastungen ausgelegt, deshalb gehst du anfangs mehrmals täglich, aber immer nur kurz vor die Tür.

Markus ist Freund einer Art Entdecker-Spaziergang: „Anstatt den Welpen konstant 15 Minuten am Stück zu bewegen, lasse ich meine Hunde lieber Wald, Bach und Wiese erkunden. Sie entdecken neue Gerüche, neue Untergründe und erleben ihr Umfeld viel aufmerksamer.“

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Sozialisierung – Die Gewöhnung an die Umwelt

Es ist wichtig, dass du deinen Hund schon im jungen Alter an seine Umwelt gewöhnst, damit er später keine Angst oder Scheu vor gewissen Dingen entwickelt und aufgeschlossen bleibt.
„Man unterscheidet hier zwischen Sozialisation und Habituation“:

Sozialisation 
bedeutet die Gewöhnung an die belebte Umwelt und das sowohl innerartlich unter Artgenossen als auch an den Menschen und andere Tiere: „Der Welpe sollte seine Mitbewohner jeder Art in Ruhe kennenlernen können.“
Dazu gehören Kinder genauso wie Großeltern oder andere Personen, die später regelmäßig auf deinen Vierbeiner aufpassen werden, aber auch die Katze und eventuelle andere Haustiere aus deinem Haushalt.
„Nach der Eingewöhnungszeit kann man dann auch mal einen Abstecher in den Nachbargarten zum Hühnerstall oder einen Ausflug in den Tierpark machen, um dem Hund schrittweise weitere Einflüsse näher zu bringen.“

Habituation 
beschreibt die Gewöhnung an die unbelebte Umwelt. Dein Welpe sollte direkt kennenlernen, welche Umweltreize für ihn später zum normalen Alltag gehören. „Das sind zum Beispiel verschiedene Geräusche im Haus wie der Staubsauger, der regelmäßig durch das Haus fährt und Krach macht, oder ein Traktor auf dem Hof. Aber auch verschiedene Gerüche und Untergründe können das sein.“

Für beides gilt: gehe behutsam und langsam vor. Mache deinem Hund regelmäßig Angebote, etwas Neues kennenzulernen, doch überfrachte ihn nicht mit vielen Dingen auf einmal – ansonsten riskierst du, ihn mit Reizen zu überfordern.

Markus´ Tipp: “Für die Sozialisation unter Artgenossen gehen viele Leute gerne in eine Welpenspielgruppe. Damit sollte man erst anfangen, wenn der Welpe wirklich angekommen ist und seine Bezugsperson als solche erkannt hat. Dafür reicht in der Regel schon eine Woche aus. Ansonsten kann es passieren, dass der kleine Hund vor lauter Überforderung mit so vielen anderen Artgenossen leicht in Panik gerät, denn er weiß nicht, wohin er laufen soll, um Schutz zu suchen.“ 

Der Einstieg in die erste Erziehung

Je nachdem mit welchem Alter du deinen Welpen adoptierst, kannst du schon ab ca. der 10. Lebenswoche mit der Welpengruppe starten. Voraussetzung dafür ist ein gesunder Hund mit einem altersgerechten Impfstatus.“

Altersgerecht geimpft bedeutet nicht vollständiger Impfschutz, sondern lediglich den Status, den der Welpe bis zu diesem Alter erreicht haben sollte. Es ist die Pflicht der Hundeschulen, das zu kontrollieren.

Viele Hundebesitzer-/innen wissen gar nicht genau, dass in einer Welpengruppe nicht nur gespielt wird. Die erste Erziehung aus dem Formalismus und der Frage nach dem `Was ist das?´ lassen in der Spielgruppe von Markus auch nicht lang auf sich warten.

„Kommandos wie Sitz und Platz oder der Rückruf und die Leinenführigkeit können von Beginn an formal und nett über eine positive Belohnung mit einem Hundekeks beigebracht werden. Da können auch die Kinder begeistert mit einbezogen werden. Auch das Alleinbleiben wird bei uns thematisiert damit man es zu Hause schrittweise trainieren kann.“ 

Markus ist es wichtig, seinen Kunden/-innen aber auch zu vermitteln, dass eine klare Grenzensetzung sowie ein deutliches `Nein´ auch von Beginn an einen guten Sozialpartner für deinen Hund ausmacht.

Unsere inpetto Experten

Markus Sisterhenn betreibt seine eigene Hundeschule Hundstage im Schopketal in der Nähe von Bielefeld. Der erfahrene Hundetrainer empfängt die kleinen Sprösslinge und ihre Besitzer/-innen zur Welpenspielstunde und begleitet viele Teilnehmer/-innen auch darüber hinaus viele Jahre in Sachen Hundeerziehung und artgerechter Beschäftigung. Markus hat auch selbst schon einige Welpen großgezogen und die ersten Kennenlernwochen mit ihnen intensiv erlebt.