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Welpenfutter & Welpen­ernährung

Das solltest du wissen
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Groß und stark werden mit dem richtigen Futter

Wenn du schon früh die Grundsteine für ein langes, gesundes und entspanntes Zusammenleben mit deinem Vierbeiner legen möchtest, solltest du von Anfang an ein paar Dinge beachten – angefangen beim richtigen Futter.
Wir haben dazu Tierärztin Luisa Beck bei ihrer Arbeit in der Kleintierpraxis in Brockhagen besucht und sie nach ihren wichtigsten Tipps für eine gesunde und bedarfsgerechte Ernährung für einen Welpen befragt.
 

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Die ersten Wochen gibt es Futter im Überfluss

Bevor ein Welpe zwischen der 8. und 12. Lebenswoche bei dir einzieht, ist bereits einiges in Bezug auf sein Futter passiert und die ersten Grundsteine sind gelegt, auf denen du weiter aufbauen kannst.

Kaum ist der Welpe auf der Welt, hat er auch schon Hunger. „Welpen öffnen 10 – 14 Tage nach der Geburt ihre Augen, sehen erst Umrisse und dann schärfer. Den Weg zur „Milchbar“ suchen sie sich die ersten Tage über ihre Nase. Sie riechen sich ihren Weg zur Zitze der Mutter.“.

Ab der 3. – 4. Lebenswoche kann man langsam anfangen, einem Welpen richtiges Futter zum Säugen anzubieten. So können sie sich schrittweise an das Futter gewöhnen, bis das Muttertier zwischen der sechsten und siebten Woche in der Regel komplett aufhört zu säugen.

In dieser Zeit werden viele Welpen ziemlich moppelig, weil sie sich überall so richtig voll- und überfressen können, sich aber noch nicht so aktiv bewegen. „Dieser Babyspeck verläuft sich aber mit der Zeit. Wenn ein Welpe ab ca. der siebten Woche nur noch Welpenfutter bekommt, hat man eine genaue Kontrolle und kann den Welpen bedarfsgerecht nach seinen Ansprüchen ernähren.“.

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Mit welchem Futter zieht der Welpe ein?

Viele machen sich Gedanken darüber welches Futter sie einkaufen, noch bevor der Welpe eingezogen ist. Davon rät Luisa jedoch ab.

„Ich würde jedem empfehlen, auf jeden Fall erstmal bei dem Futter zu bleiben, das der Züchter für den Welpen ausgewählt hat. Zumindest so lange, bis das Tier sich richtig eingewöhnt hat.“.

Der Umzug in ein neues zu Hause bedeutet für einen Welpen eine neue Umgebung ohne seine gekannte Familie. Das ist enorm viel Stress, den die kleinen Tiere erstmal verarbeiten müssen. Ein neues Futter stresst die Magen-Darm-Bewegung und belastet den Welpen nur zusätzlich.

Nach einer erfolgreichen Eingewöhnungsphase kannst du dich schrittweise an die erste Futterumstellung herantasten, wenn du das möchtest.
 

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Welpen haben andere Bedürfnisse als ein ausgewachsener Hund

„Es empfiehlt sich, beim Futter ein paar Dinge zu beachten, deshalb gibt es extra Welpenfutter die auf die besonderen Bedürfnisse der Welpen ausgelegt sind.“.

Ein Welpe im Wachstum hat einen höheren Energiebedarf als ein erwachsener Hund, deshalb unterscheidet sich ein Welpenfutter vor allem im Energiegehalt vom Futter eines ausgewachsenen Hundes.

In der Regel haben energiereichere Futtermittel einen höheren Proteingehalt als andere, da Proteine viel Energie liefern. So auch die meisten Welpenfutter.

Außerdem haben Welpen einen erhöhten Bedarf an Mineralstoffen wie Magnesium, Kalzium, Eisen, Zink und Vitamin D, die allesamt das Wachstum der Organe und Knochen unterstützen und in einem Welpenfutter in der Regel bereits entsprechend zugesetzt werden.

„Kalzium ist sehr wichtig für die Knochen und sollte im Wachstum erhöht eingenommen werden. Ein Welpenfutter hat für gewöhnlich ein Kalzium-Phosphor Verhältnis von 1,4:1, ein Futter für ausgewachsene Hunde liegt eher bei 1:1.“.
 

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Es gibt nicht das eine Welpenfutter, was zu jedem Welpen passt

Doch nicht jedes Welpenfutter ist für jeden Welpen geeignet. Auch da gibt es ein paar Dinge, die man beachten kann.

Beim Trockenfutter zum Beispiel findest du von einer Sorte oft die Auswahl zwischen Mini und Maxi oder Small und Large.
Diese unterscheiden sich dann in der Kroketten Größe und dem Energiegehalt.

„Große Hunde sollten generell nicht zu schnell wachsen. Je schneller sie wachsen desto wahrscheinlicher sind später Probleme mit dem Knochenapparat. Deshalb ist die Energiedichte in einem Welpenfutter speziell für eine große Rasse nochmal angepasst und reduziert. In diesen Futtermitteln sind oft auch bestimmte Zusätze, um die Gelenke und Knochen zusätzlich zu unterstützen.“.

Die Kroketten Größe erleichtert deinem Hund lediglich das Kauen, denn sehr kleine Tiere haben oft Probleme zu große Kroketten zu zerkauen.
 

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Nahrungsergänzung im Welpenfutter

Grundsätzlich sollte jedes Welpenfutter ein Alleinfuttermittel sein. Das bedeutet, es ist alles enthalten was der Hund zur Energieversorgung und dem Wachstum braucht und du musst keine weitere Nahrungsergänzung hinzufügen.

„Das ist etwas, was viele nicht wissen, denn viele meinen es gut und geben dem Welpen trotzdem etwas zum Futter dazu. Nicht selten kommt es dabei zu einer Überversorgung von Mineralstoffen.“. 
Es gilt nicht viel hilft viel, denn das kann leider schädlich sein und zum Beispiel dazu führen, dass Knochen fehlerhaft ausgebildet werden.

Bei großen Hunderassen werden beispielsweise gerne Grünlippmuscheln gemahlen und in Pulverform zum Futter gegeben, um die Versorgung von Gelenken und Knochen zu unterstützen und zu schonen. „Genauso macht man das auch bei alten Hunden.“.
In vielen Welpenfuttern für große Rassen ist dieses Extrakt aber bereits enthalten, weil es so wichtig für die Gesundheit ist. 

„Deshalb sollte man wirklich vorher genau auf das Futter schauen oder Rücksprache mit einem Tierarzt halten, bevor man sich dazu entscheidet, etwas zuzufüttern.“.
 

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Trockenfutter und Nassfutter für Welpen

Manche Welpen wachsen mit Nassfutter, andere mit Trockenfutter auf.

Da Welpen wie ein Mensch erstmal lernen müssen zu kauen, nutzen viele Züchter gerne Nassfutter, um die Tiere an feste Nahrung zu gewöhnen. Das ist deutlich leichter zu kauen und kann im Zweifel auch geschlungen werden. Außerdem ist es leichter und schneller zu verwerten, da es im Magen nicht noch aufgeweicht werden muss.
Trockenfutter hingegen unterstützt ein schnelleres und besseres Lernen der Kauaktivität der Welpen und beschleunigt unter Umständen auch den Zahnwechsel, weil die Wackelzähne beim Kauen einfacher ausfallen.

Von beiden Varianten gibt es entsprechende Welpenfutter. Jede/-r Hundehalter/-in kann nach der Eingewöhnung selbst entscheiden, welche Fütterungsform besser zu sich und dem Hund passt.
 

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Wie lange gebe ich meinem Hund Welpenfutter?

Aufgrund der besonderen Bedürfnisse während des Wachstums, macht es Sinn, die Wachstumszeit deines Welpen abzuwarten, bevor du von einem Welpenfutter zu einem anderen wechselst.

„Viele Leute unterschätzen die Wachstumszeit ihrer Hunde. Kleine Rassen sind nach ca. 12 Monaten körperlich ausgewachsen während große Hunde bis zu 24 Monate im Knochenwachstum stecken.“.

Auch wenn sich die Körpergröße des Hundes nicht mehr verändert, brauchen die Wachstumsfugen bei einem großen Hund deutlich länger, bis sie sich geschlossen haben. Daher empfiehlt Luisa große Hunderassen etwas länger als kleine Rassen, bis zum 18. – 24. Lebensmonat, mit einem Welpen bzw. Junghund Futter zu füttern.
 

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Unsere inpetto Experten

Für diesen Beitrag haben wir uns mit Luisa Beck getroffen. Sie erhielt ihre Approbation 2018 an der Tierärztlichen Hochschule Hannover und arbeitet als Kleintierärztin in der Pferdeklinik und Kleintierpraxis Brockhagen.


Ihr wichtigster Rat an jeden Hundebesitzer in Bezug auf dieses Thema: „Egal welcher Hund und egal welches Futter – er sollte auf jeden Fall dünn und schlank groß gefüttert werden. Egal wie groß die Kulleraugen auch sein mögen und wie gut man es meinen möchte. Wächst ein junger Hund zu moppelig auf, belastet das zusätzliche Gewicht unnötig das Knochenwachstum und kann im Alter Folgen haben.“.