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Verstopfung beim Hund

Das kannst du tun
Tieraerztin ueber futterllaergie

Verstopfung beim Hund – das kannst du tun

Wie du deinem Vierbeiner bei Verstopfung helfen kannst

Dein Hund hat Schwierigkeiten, sein Geschäft zu erledigen? Keine Panik, Verstopfung ist bei Hunden keine Seltenheit und meistens auf alltägliche Umstände zurückzuführen – zu wenig Bewegung, zu viele Leckerlis oder ein bisschen Stress. In den meisten Fällen lässt sich die Ursache schnell und unkompliziert beheben! Tierärztin und inpetto Expertin Dr. Julia Vietmeier erklärt, wie du deinem Vierbeiner helfen kannst und wann Hundebesitzer besser zum Tierarzt fahren sollten.

Hat mein Hund Verstopfung? Anzeichen und Symptome

“Bei einer Verstopfung, die medizinisch Obstipation heißt, hat der Hund Beschwerden beim Kotabsetzen. Der nicht abgesetzte Kot staut sich durch zu wenig Darmbewegung im Dickdarm an und dickt dort durch Wasserentzug ein. So wird es für den Hund immer schwieriger und schmerzhafter, den Kot abzusetzen”, erklärt Julia zunächst.

Bemerkst du diese Anzeichen bei deinem Hund, leidet er unter einer Verstopfung:

  • seltene bis gar keine Kotabsetzung
  • Verharren in der Kotstellung, aber trotz Pressen erfolgt kaum Stuhlgang
  • der abgesetzte Hundekot ist hart und trocken
  • evtl. begleitet von Schleim und Blut
  • Schmerzen
  • Unruhe
  • Appetitlosigkeit
  • Müdigkeit
  • Blähungen 
  • Druckempfindlichkeit im Bauchbereich
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Verstopfung beim Hund lösen – so gelingt’s!

Julia stellt klar: “Hat die Verstopfung des Hundes eine alltägliche Ursache, hat er keine Schmerzen oder weitere Krankheitssymptome, spricht nichts gegen eine Behandlung mit Hausmitteln.”

Dein Hund hat eine leichte Verstopfung? Das kannst du tun:

  • Füll- und Quellstoffe nutzen:  
    Einfach Leinsamen, Flohsamenschalen und Weizenkleie, die die Bewegung des Darms anregen, zum gewohnten Futter geben.
  • Milch: 
    Diese zum Futter hinzufügen, weil sie leicht abführend wirkt – eine Alternative ist Milchzucker.
  • Genügend Wasser: 
    Sorge dafür, dass der Hund genügend trinkt, indem du Wasser über das Futter schüttest, sein Wasser mit Fleischsaft oder Knochenbrühe verfeinerst oder ihm Fenchel-, Kamille- oder Pfefferminztee kochst.
  • Viel bewegen:  
    Bewegung unterstützt die Gesundheit des Magen-Darm-Traktes und kann dazu beitragen, Verstopfungen zu lösen.
  • Leichte Abführmittel: 
    Wenn Hausmittel und Bewegung nicht ausreichen, kannst du deinem Hund ein leichtes Abführmittel wie Lactulose geben – dieses verschreibt dir der Tierarzt.

Um deinem Hund zusätzlich Linderung zu verschaffen, kannst du ihm warme Wickel am Bauch machen oder eine leichte Massage der Bauchgegend geben – aber sei dabei vorsichtig: Wenn dein Vierbeiner unter Verstopfung leidet, könnte er auf Berührungen am Bauch besonders empfindlich reagieren. 
 

Was kann ich meinem Hund bei Verstopfung füttern?

Bei Verstopfung solltest du die Ernährung deines Hundes umstellen.

Geeignete Futtermittel sind:

  • Proteine wie Fleisch und Milch
  • Kohlenhydrate zum Beispiel Haferschleim, Vollkornreis oder Vollkorngetreide
  • Gemüse wie Karotten, Fenchel, Kopfsalat oder Gurken
  • Obst wie Äpfel, Birnen und Blaubeeren
  • ballaststoffreiches Futter oder zusätzliche Ballaststoffe, beispielsweise Flohsamen oder Leinsamen 
  • generell eher Nassfutter, da es den Kot weicher macht als Trockenfutter

“Der Hund sollte dabei langsam an das neue oder zusätzliche Futtermittel gewöhnt werden, um Unverträglichkeiten herauszufinden. Bei Ballaststoffen kann es bei zu schneller, übermäßiger Fütterung zu starker Gasbildung kommen, was den Darm weiter belastet”, klärt Julia auf.
 

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Ursachen von Verstopfung beim Hund

“Meistens sind die Gründe für die Verstopfung des Hundes harmlos – am häufigsten ist Bewegungsmangel die Ursache. Gerade wenn der Hund Probleme mit den Gelenken hat, kann es passieren, dass er sich nicht mehr viel bewegt. Oder auch eine falsche Ernährung kann dahinter stecken wie ballaststoffarmes Futter.”

Weitere Ursachen für die Verdauungsprobleme des Vierbeiners könnten sein:

  • Schmerzen im Bereich des Afters wie eine Entzündung der Analdrüsen
  • das Verschlucken eines Fremdkörpers oder einer größeren Menge an Haaren, was die Darmtätigkeit einschränkt und sogar zum Darmverschluss führen kann
  • Krankheiten wie eine Vergrößerung der Prostata, ein Tumor und insbesondere Stoffwechselerkrankungen wie Schilddrüsenunterfunktion und Diabetes  
  • eine Folge von verabreichten Medikamenten wie Antiallergika, Beruhigungs- oder Schmerzmittel 
  • Flüssigkeitsmangel 
  • ein fortgeschrittenes Alter des Hundes
     

Hund mit Verstopfung: Wann zum Tierarzt?

“Ist die Verstopfung beim Hund massiv, langanhaltend und zeigt das Tier Schmerzen, ist ein Tierarztbesuch unumgänglich. In der Praxis wird der Vierbeiner gründlich untersucht und wenn nötig geröntgt. Daraufhin kann der Tierarzt die erforderliche Behandlung wie Medikamente, Infusionen oder Einläufe anordnen.”

Wird die Verstopfung deines Hundes nicht behandelt, droht eine Überdehnung der Darmwand, die zu dauerhaften Beschwerden führt. Im schlimmsten Fall kann die Darmwand sogar reißen oder ein Darmverschluss entstehen. Eine Verstopfung sollte daher schnellstmöglich anhand ihrer Ursache behandelt werden, um eine chronische Erkrankung zu vermeiden, die deutlich schwerer zu beheben ist.
 

Verstopfung vorbeugen – 5 Tipps

1. Ausreichende, regelmäßige Bewegung:

“Hunde sollten keine Stubenhocker werden. Ausgedehnte Spaziergänge tun nicht nur dem Hund gut, sondern auch dem Menschen. Bewegung macht fit und Spaß und beugt Verdauungsstörungen wie Durchfall und Verstopfung vor.”

2. Ausgewogene Ernährung mit hochwertigem Futter:

“Man sollte darauf achten, dem Hund Alleinfuttermittel mit einem hohen Anteil an Rohproteinen zu füttern – hier gilt >25 %, außer bei Senioren und Nierenpatienten, dort sollte es weniger sein. Das liefert genug Energie, Mineralien, Vitamine und Nährstoffe für die Gesundheit des Hundes.”

3. Knochen sollten eine seltene Leckerei für zwischendurch sein:

“Nicht alle Hunde vertragen das Knabbern an Knochen gut. Knochen können den Stuhl des Hundes stark verhärten und zu Verstopfungen führen. Man nennt es Knochenkot: Der Kot ist dann so hart, dass ein Einlauf unter Narkose oder sogar eine Öffnung des Darms nötig ist.”

4. Beobachte deinen Hund gut:

“Hundebesitzer sollten die Darmaktivität ihrer Hunde immer aufmerksam beobachten. Ein Hund sollte mindestens einmal pro Tag koten. Erleichtert sich der Hund seltener, sollte die Ursache geprüft werden, um rechtzeitig eingreifen zu können.”

5. Fütterung von präbiotischen Stoffen:

“Präbiotika unterstützen eine gesunde Darmflora des Hundes und beugen Verdauungsproblemen vor.”

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Unsere Experten

Die Fachtierärztin Dr. Julia Vietmeier kennt sich nicht nur durch ihre tägliche Arbeit in der eigenen Tierarztpraxis bestens mit Vierbeinern aus. Auch privat kann sie durch ihre Hündin Smilla von Erfahrungen profitieren. Die Expertin für Chiropraktik und Akupunktur kennt also beide Seiten gut: Die des besorgten Hundebesitzers, wenn das eigene Tier krank ist, und die der helfenden Tierärztin.