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Hochwertiges Katzenfutter: Darauf solltest du achten

Das empfiehlt die Expertin

Welches Futter für meine Katze?

Aus ihrem Alltag als Katzentrainerin weiß inpetto Expertin Miriam Petker, dass die Themen Ernährung und Katzenfutter viele Katzenbesitzer/-innen beschäftigen. Besonders die Diskussionen zur optimalen Art der Fütterung und die Wahl des Futtermittels verunsichern viele Katzenfreund/-innen.

Wir haben Miriam gefragt, welche Rolle das richtige Katzenfutter bei der Gesundheit unserer Samtpfoten spielt, was hochwertiges Katzenfutter ausmacht und wie du das passende Futter für deinen Liebling findest.

Hochwertiges Katzenfutter: Warum ist das so wichtig?

Die richtige Ernährung stellt den Grundbaustein für ein langes und gesundes Katzenleben dar. Gesundes Katzenfutter

  • beeinflusst die Verdauung und das Immunsystem
  • unterstützt die Prozesse im Körper
  • sorgt für ein gesundes Aussehen
  • beeinflusst das Verhalten der Katze
  • fördert die Darmgesundheit
  • minimiert so das Risiko für Parasiten und
  • ernährungsbedingte Erkrankungen, z. B. Diabetes
     

Hochwertiges Katzenfutter: Auf die Zusammensetzung kommt es an!

Miriam erklärt, dass Katzen als natürliche Fleischfresser auf eine spezifische Ernährung angewiesen sind: 
„Bei Wildkatzen und Freigängern liefern kleine Beutetiere wie Mäuse die notwendige Energie und Nährstoffe, unverwertbare Bestandteile werden aussortiert und liegen gelassen. Für ein bedarfsgerechtes und gesundes Futter orientieren wir uns am Aufbau eines Beutetieres. Das gibt uns einen guten Orientierungswert, wie das Verhältnis von Fleisch, Innereien und pflanzlichen Bestandteilen aussehen sollte.”
 

Das sollte gesundes Katzenfutter enthalten:

  • Tierische Proteine und Fette: ca. 70 %
    „Die Hauptenergielieferanten für unsere Katzen sind tierische Proteine und Fette. Daher sollten ca. 70 % des (Nass-)Futters aus Fisch, Fleisch und Innereien bestehen. Zwar toleriert der Katzenkörper eine gewisse Menge an pflanzlichen Proteinen und benötigt Ballaststoffe, jedoch nicht in der großen Menge, wie es in vielen Futtermitteln verarbeitet wird.”
  • Pflanzliche Bestandteile: < 5 %
    „Katzen sind reine Fleischfresser, daher nehmen sie pflanzliche Bestandteile wie Getreide normalerweise nur in Form vorverdauter pflanzlicher Inhalte aus dem Verdauungstrakt ihrer Beutetiere auf. Übertragen auf fertige Futtermittel sollten pflanzliche Bestandteile daher einen Anteil von weniger als 5 % darstellen.”
  • Rohprotein: 10 % 
    „Hochwertiges Katzennassfutter sollte mindestens 10 % Rohprotein enthalten.”
  • Rohfett: 5–7 %
  • Rohfaser: < 1 %
  • Rohasche: 1–2 %
  • Taurin
    „Ein Zusatz, der bei Katzenfutter unerlässlich ist, ist Taurin. Taurin kann von der Katze nicht selbst hergestellt werden, wird jedoch u. a. für Stoffwechselprozesse benötigt.” 
     

Achtung: Miriam gibt zu bedenken, dass die Werte bei Trockenfutter meist höher ausfallen, da dieses u. a. anders zusammengesetzt ist und somit “geballte Energie” liefert.

Gutes Katzenfutter erkennen

Um ein Katzenfutter zu beurteilen, sei vor allem das Kleingedruckte hinten auf der Packung oder auf der Dose wichtig. Eine transparente Deklaration auf der Verpackung sei ein Zeichen für die Qualität eines Futters: „Eine Volldeklaration zeigt Transparenz seitens des Herstellers und lässt uns so die Qualität der Zusammensetzung beurteilen."

Miriams Empfehlung: „Es ist wünschenswert, wenn Futtermittelhersteller genau aufzeigen, welches Fleisch und welche Innereien in welcher Menge verarbeitet sind.”

Von Futtermitteln, die „Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse“ deklarieren, ohne genaue Angaben über die verarbeiteten Anteile zu machen, hält Miriam sich fern. Denn unter solche vagen Angaben können Abfallprodukte und Füllstoffe fallen.

Hochwertiges Katzenfutter sollte zudem keine minderwertigen Zutaten oder Zusätze wie Geschmacksverstärker, Konservierungsstoffe, Kohlenhydrate sowie Zucker oder andere Zusatzstoffe enthalten, sondern Nährstoffe in natürlicher Form. 
 

Miriams Fazit: „Empfehlenswert ist Katzenfutter mit einem hohen Fleischanteil. Konzentriere dich beim Kauf dieser Produkte auf die Zusammensetzung und lies die Deklaration aufmerksam. Wichtig sind insbesondere Inhaltsstoffe wie Rohprotein, Rohfett, Rohasche, Rohfaser, Taurin, Mineralstoffe und hochwertige Ballaststoffe (in geringer Menge), die zur Gesundheit deiner Fellnase beitragen können.”

Katzenfutter ohne Konservierungsstoffe und Geschmacksverstärker

Welches Nassfutter für Katzen empfehlen Experten wie Miriam?

Bei optimalem Katzennassfutter sieht Miriam folgende Bestandteile als ausgewogen an:

  • hoher Fleischanteil von ca. 70 %,
    wobei Muskelfleisch den größten Anteil ausmachen sollte, gefolgt von ausgewählten Innereien wie Herz, Magen, Leber, Hals oder Lunge
  • Flüssigkeit (etwa 20–30 %)
    wie Trinkwasser, Brühe oder Sud.

Achtung: Bei Futter, das mehr Soße enthält, ist ein genauer Blick empfehlenswert, denn oft handelt es sich lediglich um mehr Wasser, kombiniert mit verschiedenen Farb- und Geschmacksstoffen.

Daneben lassen sich natürliche Supplemente ergänzen, wie z. B. 

  • Grünlippmuschel
  • Bierhefe
  • Algenkalk
  • bestimmte Kräuter
     

Miriams Tipp für Feinschmecker: „Für mehr Soße im Napf kann etwas Wasser oder selbstgekochte Fleischbrühe ohne Gewürze untergerührt werden." 

Ist Trockenfutter schlecht für Katzen?

Miriam steht Trockenfutter für Katzen eher kritisch gegenüber und erklärt: 
„Meine größte Sorge bei Trockenfutter bezieht sich auf die geringe Feuchtigkeit von unter 10 % im Vergleich zu 80 % beim Nassfutter. Der Katzenkörper hat sich darauf spezialisiert, die Feuchtigkeit über die Zellflüssigkeit der Beutetiere aufzunehmen. Das ist der Grund, warum wir unsere Katzen oft zum Trinken animieren müssen und das Durstgefühl scheinbar ausbleibt.”

Zu wenig Flüssigkeit kann schließlich zu Nierenerkrankungen wie einer chronischen Insuffizienz führen – eine der häufigsten Erkrankungen bei Katzen, weiß Miriam.
Daneben enthält Trockenfutter drei Mal so viele Kalorien wie Nassfutter: Die Katze nimmt also mehr Kalorien auf, als sie verbrauchen kann; dadurch entsteht bei vielen Übergewicht.
Dies wiederum erhöht das Risiko für Diabetes mellitus.

Miriam rät Katzenhalter/-innen daher zu einer Umstellung von Trocken- auf Nassfutter
„Ist dies nicht möglich, sollte auf ein kaltgepresstes Trockenfutter für Katzen umgestellt werden, das hochwertige, also tierische Proteine aus Muskelfleisch und Innereien verarbeitet. Ein hoher Anteil an pflanzlichen Bestandteilen, wie Getreide, Reis, Mais oder Soja, sollte vermieden werden”, lautet Miriams Empfehlung.
 

Miriams Tipp: „Damit die Katzen mehr trinken, kann das Trockenfutter angefeuchtet werden. Auch die Trinkquellen so attraktiv wie möglich zu gestalten, kann helfen: Z. B. Wasser in verschiedenen Gefäßen anbieten, mit Katzenmilch vermischen oder selbstgekochte Fleischbrühe bereitstellen.”

Was ist besser für Katzen: Trocken- oder Nassfutter?

Miriam empfiehlt für Katzen eher Nassfutter: „Nassfutter hat aufgrund seines höheren Feuchtigkeitsgehalts sowie einer besseren Zusammensetzung mit hochwertigen tierischen Proteinen aus Muskelfleisch und Innereien deutliche Vorteile für die Gesundheit und das Wohlbefinden der Katzen." 

Welches Katzenfutter ist das beste? 5 Tipps

Für eine gesunde Ernährung deines Lieblings sollte das Futter individuell auf seine Bedürfnisse abgestimmt sein. Miriam weist darauf hin, dass sich der Nährstoffbedarf im Laufe eines Katzenlebens ändern kann, denn je nach Lebensphase können sich auch die körperlichen Bedürfnisse deines Vierbeiners verändern, wie dieses Beispiel zeigt: „Säugende Katzen haben beispielsweise einen höheren Energiebedarf als kastrierte Wohnungskatzen.”

Miriams 5 Tipps für das richtige Katzenfutter:

  1. Haltungsform berücksichtigen
    „Katzen, die den ganzen Tag draußen verbringen und dort frische Beute erlegen, brauchen in ihrem sicheren Zuhause möglicherweise weniger Futter als Stubentiger, die die meiste Zeit schlafend auf dem Sofa verbringen.”
  2. Vorerkrankungen einbeziehen
    „Katzen mit Vorerkrankungen benötigen beispielsweise Unterstützung durch gezielte Ergänzungsmittel oder profitieren von bestimmten Fleischsorten. Bei Katzen mit Nierenerkrankungen sollte unbedingt auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr und ein ausgewogenes Verhältnis von Calcium und Phosphor geachtet werden.”
  3. Futter für Kitten
    „Kitten dürfen und sollten freien Zugang zur Futterquelle haben, um ihre Entwicklung und Wachstumsschübe zu unterstützen und ein gesundes Hunger- und Sättigungsgefühl aufzubauen.”
  4. Futter für Senioren
    „Seniorenkatzen hingegen fressen oft etwas weniger, da sie sich körperlich weniger bewegen und sich der Stoffwechsel verlangsamt. Mit geschmackvollen Zusätzen wie Fetten oder Lieblings-Leckerlis lassen sich Katzenopis und -omis wieder zum Fressen animieren. Auch bei unseren älteren Kandidaten sollte die Futtermenge bei Bedarf angepasst werden, wenn sie zu Übergewicht neigen. Wichtig ist jedoch, die Futtermenge nicht zu sehr zu reduzieren, um die optimale Nährstoffversorgung zu gewährleisten.”
  5. Für alle Katzen gilt
    „Achte immer auf eine ausgewogene und gesunde Ernährung, um Erkrankungen zu verhindern und deinen Liebling vor dauerhaften Schäden zu bewahren – und dich vor Tierarztkosten.”
     

Häufige Fragen zu hochwertigem Katzenfutter

Gibt es Fleischsorten, die besonders gut oder schlecht für Katzen sind?

„Grundsätzlich eignet sich jedes Muskelfleisch für Katzen. Zu den gängigsten Futtersorten der Hersteller und ihrer Marken zählen: Huhn, Pute, Truthahn, Ente, Rind, Kalb, Lamm, Fisch, z. B. Lachs.
Jede Sorte hat ihre eigenen Vor- und Nachteile, daher kann die optimale Wahl je nach individuellen Bedürfnissen der Katze variieren.”

Eine Ausnahme bildet jedoch Fleisch vom Schwein oder Wildschwein, da hier das Risiko besteht, dass sich Tiere mit dem Aujeszky-Virus anstecken. Die Aujeszkysche Krankheit kann bei Haustieren wie Katzen oder Hunden tödlich enden. Um mögliche Gesundheitsrisiken zu minimieren, verzichten die Hersteller von Katzenfutter auf (Wild-)Schweinefleisch in der Produktion.
 

Kann ich meine Katze ihr Futter aussuchen lassen?

„Wenn wir unseren Katzen die Wahl geben, fressen sie meistens das Futter mit dem intensivsten Geruch und Geschmack. Daher ist es nicht verwunderlich, dass viele Katzen Trockenfutter bevorzugen, auch wenn es aus meiner Sicht wenig mit artgerechter und bedarfsgerechter Ernährung zu tun hat.”

Was bedeutet “Analytische Bestandteile” auf der Katzenfutter-Packung?

„Analytische Bestandteile geben eine quantitative, jedoch keine qualitative Aussage über das Futter. Beispielsweise kann ein minderwertiges Katzenfutter einen hohen Gehalt an Proteinen aufweisen, auch wenn die Proteine für die Katze kaum verwertbar sind. Daher sollten die analytischen Bestandteile immer im Zusammenhang mit der Zusammensetzung des Futters betrachtet werden.”

Unsere inpetto Experten

Miriam Petker ist Katzentrainerin und Ernährungsberaterin für Katzen. Immer wieder stößt sie auf die unliebsamen Folgen einer nicht artgerechten Ernährung und freut sich über Katzenhalter/-innen, die sich bewusst damit auseinandersetzen, was ihre Samtpfoten zum gesunden Wohlfühlen brauchen.